Tuesday, October 28, 2008

Raveline, adieu...

After nearly 8 years of contributing record reviews for german print magazine Raveline today I finally decided to quit and leave the team of freelancers due to several circumstances that shall not be explained in their very detail here. But, to be honest, these circumstances made me think about quitting for quite a while now although I always saw my work for the magazine as chance to promote leftfield, weird and pretty underground music to an audience, to readers not that experienced and - this goes for at least a part of the magazines regular readers and electronic music lovers - living in the countryside, quite away from urban areas and due to that away from the next recordstore where they could find and explore exactly this kind of music that is not featured in bigger articles, in the playlists of major list DJs or in Beatports or Junos top 100. To recommend music that you have to dig for deeply, to teach youngsters at least about a small part of the electronic underground has always been my mission when selecting what to review for the next issue and I'll defo hope that someone will take care of that in the magazine's future. And I'm not very happy about quitting at all. But, as this era ends for me, this also means that I'll invest more time into my own weblog nitestylez.de which you're reading right now - so keep feeding me with promos and see your stuff reviewed here.

For all of those who're able to read and understand german language here is a bunch of reviews I wrote for Raveline within the last weeks but that haven't been featured in any print issue yet. Alphabetical order.

(Esperanza 010)
Whitelabel und keine weiteren Informationen dazu. Dafür aber zwei durchaus taugliche Tracks im House-Sektor - auf Seite A eher gefiltert und discoid, auf Seite B dann reduzierter und mit leckeren Pianosounds angereichert. Kann mensch durchaus spielen und bekommt daher gute
4 Points (of 6) baze.djunkiii

Anarchi3 / Middle M (Necrosociety 004)
Bösartigkeit pur liefert die vierte Veröffentlichung des französischen Necrosociety-Imprints. Während Anarchi3 auf der A-Side verzerrten Uptempo-Hartcore mit ordentlich Samplebeigaben abliefert, macht das musikalische Multitalent Middle M im unteren bis mittleren Geschwindigkeitsbereich ebenfalls keine Gefangenen und beweist mit dem in "Vicious" verwendeten, recht pathetischen Orgelsample durchaus ein schräge Form von Humor.
5 Points (of 6) baze.djunkiii

Break / Fierce / Nico - Empire / Draw (Quarantine 008)
Zweimal technisch einwandfreier, sehr tool-orientierter Drum'n'Bass im Twostep-Beatgewand, der nichts anderes tut als die Massive höchstfunktional in Bewegung zu halten und ohne grossartige Breakdowns mit kleinen Spielereien die Spannung und den Druck auf der Tanzfläche immer weiter zu steigern. Fein.
5 Points (of 6) baze.djunkiii

DJ Mujava - Township Funk (Warp)
Endlich mal wieder richtig spannnendes Material auf Warp Records, die mit dieser 12" eine bisher so noch nicht dagewesene Melange aus Sheffield-Bleeps, Baile Funk / Baltimore Breaks und einer gehörigen Portion Bass liefern, die genreübergreifend in den nächsten Monaten die Clubs zum Kochen bringen dürfte. Uneingeschränkt empfohlen. 6 Points (of 6) baze.djunkiii


Echo Echo - The Vampire Empire E.P. (Echo Echo 003)

Durchaus spannendes 12" Release auf einem Hamburger Labels, das sich mit dieser Veröffentlichung konsequent im Grenzbereich zwischen gelungener Electronica - wie oft kann mensch das in diesen Tagen noch behaupten? - , leicht wavigem Einfluss und 4/4-orientiertem Tanzflächensound bewegt, dabei ohne viel Aufregung kleine grosse Hymnen schafft und das auf 333 handnummerierte Exemplare limitierte Vinyl schnell zum begehrten Sammlerstück werden lässt. Ohne Frage verdiente
6 Points (of 6) baze.djunkiii


Egotronic - Egotronic (Audiolith Records)
Auch Egotronic lässt der ElectroPunk-Crossover-Wahn nicht los und so schieben sie ein selbstbetiteltes Album mit 12 Tracks nach, das vor lauter Hedonismus und Tanzfreude die kritischen Töne nicht vergisst und auch gern lyrische Seitenhiebe gegen Deutschland verteilt. Macht Spass.
5 Points (of 6) baze.djunkiii


Frittenbude - Nachtigall (Audiolith Records)

Der Rezensent ist schwer versucht zu sagen, das es sich bei diesem Longplayer um eine typische Veröffentlichung des Hamburger Labels Audiolith Records handelt. Sprich: abgefuckt schreddernde Elektrobeats mit durchaus in Kauf zu nehmender Punk-Attitude, partiell sinnbefreite und ohrwurm-induzierende, weitgehend geshoutete Lyrics und eine Überdosis Energie, die auch den letzten Eckensteher auf die Tanzfläche lockt und dort einfach nur arschrockt wie Sau. Das ist verdammt gut so.
6 Points (of 6) baze.djunkiii

Kulture - Diesel / Lost Emotions (Disfigured Dubz 009)
Spannendes Dubstep-Release aus der Disfigured Dubz-Schmiede, das mit "Diesel" auf der A-Seite hart treibende Midrange Stabs, melancholische String-Arrangements und eine Breakbeat-Variation swingend kölschen Schaffel verbindet, während die Bassline des flipseitigen Tunes "Lost Emotions" durchaus als Hommage an Joy Divisions "Love Will Tear Us Apart" verstanden werden kann und so auch beim Wave-affinen Publikum grosse Emotionen auslöst. Dicke
5 Points (of 6) baze.djunkiii

Paradox - Incubate / Black Sun (Paradox Music 018)
Und wieder neues vom genialen, wenn auch zuweilen recht unbequemen Choppage-Genie Paradox, der hier mit "Incubate" einen spannenden, ganz der alten Schule verpflichteten Tune vorlegt, dessen verschachtelte Beats jazzig-treibend in Hochgeschwindigkeit vor sich hin jagen und nach dem athmosphärischen Break - nicht: Drop! - noch um ein verträumt aushallendes Piano ergänzt werden. Sehr fein. Auf der Flipside gibt es mit "Black Sun" rollende Beat Science in reduzierter Geschwindigkeit, die mensch durchaus treffend als Melange aus Choppage, BigBeat und Broken Beat / Phusion beschreiben kann und auf musikalisch fortgeschrittenen Tanzflächen für verknotete Beine sorgt.
5 Points (of 6) baze.djunkiii

Shackleton - El Din (Part One)
Mordant Music - Olde Wobbly (Mordant Music 024)
Nach langer Durststrecke meldet sich MythStep-Pionier Sam Shackleton mit einem Track zurück auf Mordant Music und taucht mit diesem tiefer denn je in die mystischen Gefilde ritueller Bassmusik ein. Sehr far out und de facto eine musikalische Klasse für sich. Auf der Flipside widmet sich Mordant Music selbst mit seinem Track "Olde Wobbly" deepen, leicht Industrial- und Dark Ambient-angehauchten Electronica-Exkursionen und punktet damit bei Freunden der gepflegt experimentellen Musik. Dicke
5 Points (of 6) baze.djunkiii

Shackleton - Remixes (Scape 055)
Zweimal Shackleton im Remix. Auf der A-Seite verarbeitet Stefan Bethke a.k.a. Pole "Shortwave" von der jüngst veröffentlichten "Soundboys Suicide Note E.P." zu einem für ihn typischen Dubstep meets Electronica-Hybriden, während Peverelist auf der Flipside "You Bring Me Down" in ein durchaus interessantes, perkussiv-experimentelles Technokorsett presst und mit dem Einsatz eher dünner, hohl klingender Bassdrums auch in Sachen Sounddesign ganz eigene Pfade beschreitet.
5 Points (of 6) baze.djunkiii

Shackleton - Soundboy's Suicide Note (Skull Disco 010)
Skull Disco, die Zehnte. Und wieder ein Schritt weiter in der Entwicklung von Shackleton's ureigenem MythStep-Sound, der an dieser Stelle wohl keiner weiteren Deskription bedarf. Neu und durchaus als apokalyptisch zu bezeichnen ist die Zusammenarbeit mit echten Vokalisten, deren Spoken Word-Beiträge den ohnehin schon sparsam-dunklen Sound der Tracks um eine weitere Komponente der Düsternis ergänzen und alle vier Tunes sowohl zu später Stunde auf der Tanzfläche als auch im heimischen Ohrensessel zu sonischen Erlebnissen machen. Selten hat ein einzelner Produzent in den letzten Jahren derart konsequent einen eigenen Stil geprägt wie Shackleton.
6 Point (of 6) baze.djunkiii

Sonnenbrandt - Gestern (Anna Logue / Kernkrach / NLW)
Wer Sonnebrandt sagt muss auch NDW denken, ohne dabei gleich zwangsläufig die traurigen Referenzpunkte dieser Szene wie Hubert Kah, "Ich Will Spass" oder "Fred Vom Jupiter" damit zu assoziieren, auch wenn Sonnenbrandt einen der Titel auf diesem Album ganz selbstironisch mit "Lars Vom Mars" betiteln. Auch musikalisch ist das Augenzwinkern immanent, denn Sonnenbrandt machen letztendlich Pop mit NDW- und SynthWave-Bezügen, nehmen sich selbst dabei nicht allzu Ernst und haben Spass an der Sache an sich. Natürlich geht es dabei auch mal musikalisch kitschig zu und mit Zeilen wie "Komm wir gehn nach Tschernobyl, da gibt es nuklearen Müll, das sind verstrahlte Leute, nicht nur gestern sondern auch heute" kommen Freunde der humoresken Sozialkritik und Intellektuelle gleichermassen auf ihre Kosten. Ein Fall für sich mit verdienten
5 Points (of 6) baze.djunkiii


Uakti - Can't Run But / Rhythm Of The Saints (Laposer 002)

Zweimal deep grooviger House mit minimalen Einschlägen wie er im Buche steht. Während "Can't Run But" entfernt an Four Tet's Remix für Steve Reich's "Drumming" aus dem Jahre 2006 erinnert und mit der reinen Repetition verspult-synkopischer Sounds eine durchaus hypnotisch zu nennende Qualität erreicht, basiert "Rhythm Of The Saints" auf einem dumpfen, leicht Tribal-angehauchten Beat, verhallten Vocalsnippets und einer sehr dezenten, fast diskoiden Melodie, die auch auf einem Label wie Environment gut aufgehoben wäre. Feiner Stoff für rotplüschige Clubs.
5 Points (of 6) baze.djunkiii


Virus Syndicate & Various Production - Apollo / Neva Argue (Planet µ)

Endlich wieder ein Lebenszeichen der Virus Syndicate-Crew auf Planet µ, die sich hier statt mit ihrem Stammproducer MRK1 mit Various Production zusammengetan hat, um eine exzellente 7" abzuliefern. "Apollo" kommt als astreiner Rhythm'n'Grime-Tune daher, der im UK durchaus auch Radiopotential haben dürfte, während "Neva Argue" auf der Flipside durchaus als heavyweight Industrial Grime durchgeht und mit tonnenschweren Beats jede Tanzfläche zerlegt. Must have.
6 Points (of 6) baze.djunkiii

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